Die riesigen Felstürme der Gesäuse-Kletterwände – dem Xseis, wie sie im Volksmund heißen – bilden den landschaftlichen Rahmen bei dieser Rafting Tour. Die Fahrt beginnt beim sogenannten Gesäuseeingang, wo sich die Enns ihren Weg durch eine Felsenge sucht. Die rasante Strömung beschleunigt das Raft im Handumdrehen. Plötzlich findet sich das Raftingteam inmitten riesiger Wellenberge wieder und die ganze Wucht der Enns wird hautnah spürbar.
Danach fließt der Fluss ruhig durch den Nationalpark Gesäuse weiter. Gemächlich treibt das Raftingboot durch die überwältigende Bergwelt des Gesäuses. Gelegentlich sorgen kleinere Schwälle für Abwechslung. Besonderes sehenswert ist eine kurze Wanderung in den Bruckgraben, wo enge glattgeschliffene Felswände eine eindrucksvolle Schlucht formen. Kurz vor dem Ausstiegt geht es für 200 Meter nochmals ordentlich zur Sache und wild schäumendes Wasser fordert die Raftingmannschaft zu vollem Einsatz. Die Strecke ist insgesamt etwas kürzer als jene auf der Salza und hat längere ruhige Abschnitte.


Die Raftingtour auf der Enns führt durchs Gesäuse. Am Beginn und am Schluß sind kurze wilde Abschnitte und zwischendurch wird gemütlich durch die eindrucksvolle Berglandschaft gepaddelt.
Allgemeine Infos zur Enns und dem Gesäuse
Die Enns entspringt etwas oberhalb von Schladming beim Mendlingpaß. Bis unterhalb von Admont fließt die Enns in ruhiger Strömung durch das obere Ennstal. Beim Gesäuseeingang verwandelt sich der ruhige Fluss zu einen tosenden Wildbach. Plötzlich türmen sich riesige Wellenberge auf und meistens ist dieser erste Teil des Gesäuseingangs für Kajakfahrer unfahrbar - mit Raftingbooten wird der Abschnitt generell nicht befahren.
Erst ab der Eisenbahnbrücke beginnt die Raftingstrecke. Die Strömung ist noch immer rasend schnell und die Wellenberge hoch, aber das Gefälle wie zu Beginn des Gesäuseeingangs ist nicht mehr so enorm groß. Dieser Abschnitt ist mit Wildwasser 4 bewertet und kann von Gästen befahren werden, die bereits eine Raftingtour gemacht haben. Dort beginnt auch der Nationalpark Gesäuse.
Dieser nördlichste Teil der Ennstaler Alpen wurde 2002 zum Nationalpark erklärt. In Admont gibt es ein Infobüro vom Nationalpark (Tel.: 03613 2116020). Besucherzentren sind: Der Weidendom bei der Abzweigung nach Johnsbach mit zahlreichen Infomationsangeboten (Lettmaier Au, Wild John, ökologischer Fußabdruck), den Nationalpark Pavillion in Gstatterboden mit einer Geologieausstellung und Gastronomie und ein 3D Kino im Forstmuseum Silvanum in Großreifling.
Bei der Raftingfahrt auf der Enns kann ein Stop beim Bruckgraben gemacht werden. Eine kurze Wanderung führt in den unteren Teil einer gewaltigen Schlucht. Sie gehen dabei im Bach zwischen ganz engen, vom Wasser glattpolierten Felswänden stromaufwärts. Vor 140 jahren wurde durch den Bruckgraben Holz gedriftet. Dazu wurde hoch oben in den Felswänden ein Trifftsteig angelegt und mehrere Staustufen errichtet. Andreas Rodlauer, auch als "Schwarzer Peter" berühmt berüchtigt, hat diese kühne Triftanlage errichtet. Der "Schwarze Peter" wurde der Wilderei bezichtigt und er war berühmt dafür, das er bei seiner Flucht durch die hohen und abweisenden Felswände des Gesäuse geklettert ist. Bei der Kletterei am "Peternpfad" am Hochtor, kann man sich noch einen Eindruck von kühnen Fluchtwegen des "Schwarzen Peter" machen.
Video über den "Schwarzen Peter"
Nach dem Bruckgraben führt die Raftingfahrt ruhig weiter nach Gstatterboden. Nach Gsatterboden folgt noch eine letzte Stromschnell, die in den Staubereich eines Ennskraftswerks mündet. Gstatterboden ist ein guter Ausgangspunkt für viele Wanderungen im Gesäuse: Buchstein, Tieflimauer, Tamischbachturm, etwas unterhalb über den Wasserfallweg zur Planspitze - von dort kann über die Hesshütte auch auf den höchsten Berg im Gesäuse gewandert werden, dem 2369 Meter hohen Hochtor.
Nationalpark Gesäuse Homepage
Interaktive Karte vom Gesäuse
Häufig gestellte Fragen zum Rafting
